Löwen, Elefanten, Giraffen, Antilopen – das ist wohl oft das Erste, was man mit Afrika verbindet. Dass Afrika viel mehr ist, zeigt die Wanderausstellung „Ganzheitlich postkoloniales Afrikabild in der deutschen Öffentlichkeit“ des Vereins Yes Afrika, die jetzt im Forum der Euregio Gesamtschule Rheine eröffnet wurde – als Kooperationsprojekt der Fair Trade Steuerungsgruppe der Stadt und der beiden Fairtrade Schulen Euregio Gesamtschule und Emsland Gymnasium. Auf zwanzig spannenden und informativen Roll-ups wird mit so manchem Cliché oder Vorurteil aufgeräumt und man stellt fest, wie wenig man doch über diesen großen Kontinent wirklich weiß.
Der Schulleiter der Euregio Gesamtschule, Michael Sauerland, begrüßte das Projektteam von Yes Afrika und die Schülerinnen und Schüler aus der Schülervertretung, dem Fairtrade Schulteam, der Namibia-AG und dem UNESCO-Projektfach, sowie alle anderen Gäste herzlich. Er ordnete die Ausstellung in den Rahmen der Aktivitäten der Schule im Eine-Welt-Zusammenhang ein, insbesondere das Engagement als Fairtrade Schule und den Schüleraustausch mit der langjährigen Partnerschule in Namibia.
Fabian Lenz, der stellvertretende Bürgermeister, hob in seinem Grußwort besonders hervor, dass ein gutes Miteinander mit den Menschen, mit denen wir gemeinsam auf der Welt leben, wichtig ist. Dass das für die Stadt Rheine große Bedeutung hat, zeigt sich auch darin, dass sie schon seit 2012 Fair Trade Town ist.
Gleich für mehrere Organisationen sprach Kerstin Hemker, für den Sponsor der Ausstellung (Brot für die Welt), die Arbeitsgemeinschaft Solidarische Welt und die Fair Trade Steuerungsgruppe der Stadt Rheine. Sie betonte besonders, dass wir eine positive Philosophie wie z.B. die des Ubuntu bräuchten in dieser immer komplizierter werdenden Welt. Diese besagt etwa: „ich bin Mensch, weil du mich als Mensch siehst“, und stellt damit das Gemeinsame aller noch so unterschiedlichen Menschen heraus.
Für eine positive Sicht auf Afrika wirbt auch der Verein Yes Afrika, für den Dr. Medard Kabanda von der Universität Osnabrück einen Einblick in die Konzeption der Ausstellung gab. Dabei spannte er den Bogen von Afrika als der Wiege der Menschheit über die Kolonialzeit bis zu deren Auswirkungen auch heute noch, sparte die Konflikte um die zahlreichen Bodenschätze nicht aus, ging aber auch auf die reiche Kultur ein.
Den Spuren der Kolonialzeit waren auch die Schülerinnen und Schüler begegnet, die schon am Namibia-Austausch teilgenommen hatten. „Es gibt deutsche Straßennamen und in den Geschäften liegen auch deutsche Sachen“, stellten sie nachdenklich fest.
In den nächsten Tagen werden die Schülerinnen und Schüler der Euregio Gesamtschule und die Schülerinnen und Schüler des Emsland Gymnasium, an dem die Ausstellung danach zu sehen sein wird, noch viel Gelegenheit haben, sich mit den verschiedenen Aspekten Afrikas auseinanderzusetzen und ihre Sicht auf diesen so bunten Kontinent zu erweitern.