„Durch Kinderaugen sehen“ – eine Ausstellung an der Euregio Gesamtschule

Im Rahmen der Fairen Woche zeigt die Euregio Gesamtschule Rheine bis Freitag die Ausstellung „Durch Kinderaugen sehen. Gegen Missstände handeln.“. Die Ausstellung, die vom SÜDWIND-Institut entwickelt wurde, besteht aus Fotografien, die bei einem Fotografie-Workshops in Mardin, einer Stadt im äußersten Südosten der Türkei, von Kindern und Jugendlichen aufgenommen, entwickelt und selbst ausgewählt wurden.

Schülerinnen und Schüler des „UNESCO“-Projektfaches der Gesamtschule hatten sich im Vorfeld über die Situation in Mardin informiert, halfen beim Aufbau der Ausstellung im Forum und gestalteten die Ausstellungseröffnung zusammen mit Kerstin Hemker (Steuerungsgruppe der Stadt), Beate Steffens (AHW) und Dorothee Frenking (UNESCO-Koordinatorin der Euregio Gesamtschule).

Mardin, eine Stadt mit etwa 90.000 Einwohnern, hat etwa genauso viele syrische Bürgerkriegsflüchtlinge aufgenommen und dazu noch türkische Binnenflüchtlinge, die nach dem verheerenden Erdbeben im letzten Jahr ihr Zuhause verloren hatten.

Etwa ein Drittel der geflüchteten Kinder und Jugendlichen hat nicht die Chance eine Schule zu besuchen. Die 14 bis 17-Jährigen, die hier ihre Fotoaufnahmen zeigen, sind allesamt gezwungen zu arbeiten, um ihrer Familie das Überleben zu sichern.

Die Jugendlichen erzählen mit den Kameras ihre Geschichten und zeigen ihre Umgebung aus ihren Augen. Herausgekommen sind berührende Aufnahmen von ihren Geschwistern oder Freunden, ihrer Arbeit oder anderen Menschen und Dingen, die ihnen wichtig sind. Auch in kurzen Statements von ihnen wird deutlich, dass sie trotz ihrer schwierigen Lebenssituation den Mut nicht verlieren und Träume von einer besseren Zukunft haben. Einen wichtigen Schritt dahin können der Faire Handel von z.B. Kleidung und die Verantwortung von Firmen bedeuten, ihre Lieferketten auf faire Löhne und Arbeitsbedingungen zu kontrollieren und damit auch ausbeuterische Kinderarbeit auszuschließen.

Dass die Ausstellung nach Rheine gekommen ist, ist der Kooperation der Fairtrade Steuerungsgruppe der Stadt, der Aktion Humane Welt (AHW) und der Arbeitsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW) mit den beteiligten Schulen zu danken.

Die Ausstellung wird danach in der Josef-Pieper-Schule zu sehen sein.