Auf Einladung der Schülervertretung (SV) der Euregio-Gesamtschule führte der in der Deutsch-Rap-Szene bekannte Künstler Ben Salomo einen Workshop zur Antisemitismus-Prävention durch.
Am Dienstag begrüßte die Schülervertretung einen besonderen Gast an der Euregio: Der jüdische Rapper Ben Salomo war gekommen, um mit allen 150 Schülerinnen und Schülern des zehnten Jahrgangs sowie einem Leistungskurs Geschichte aus der gymnasialen Oberstufe einen Workshop zum Antisemitismus im Rap durchzuführen, der durch die „Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit“ gefördert wurde. Die Aufregung steigerte sich sogar noch ein wenig, als klar wurde, dass den Künstler ein Kamerateam des ZDF begleitete.
Gleich nach seinem Eintreffen nahm sich Jonathan, wie Ben Salomo sich mit bürgerlichem Namen vorstellte, Zeit für eine kurze Gesprächsrunde mit aktiven SV-Mitgliedern, der stellvertretenden Schülersprecherin Jule Geßner und den SV-Beratungslehrern Dennis Dammeyer und Leonhard Plitt. Dabei sprach die Gruppe über vergangene Aktionen der SV und insbesondere über eigene Erfahrungen und Beobachtungen zu Antisemitismus und Rassismus im Alltag. Salomo forschte auch bei vermeintlich unwichtigen Situationen genauer nach und betonte die Bedeutung von Prävention und Zivilcourage.
Im anschließenden Hauptprogramm in der Aula legte Ben Salomo eigene Antisemitismus-Erfahrungen aus der Kindheit dar und skizzierte seinen Weg in der Deutschrap-Szene: Die Gründung des Formats „Rap am Mittwoch“ verhalf ihm zu großer Bekanntheit, sorgte aber auch dafür, dass seien jüdische Religion nun öffentlich diskutiert wurde. Anfeindungen häuften sich, sodass er sich letztlich schweren Herzens aus der Musik zurückzog und nun schwerpunktmäßig die politische Bildung an Schulen vorantreibt.
Fundiert entkräftet er Mythen und Gerüchte über Jüdinnen und Juden, greift die Erfahrungen und Wahrnehmungen des Publikums geschickt auf und spart nicht an Kritik an bekannten Deutschrap-Persönlichkeiten. Immer wieder fordert er die Teilnehmenden auf, andere Perspektiven einzunehmen und Vorurteile und Haltungen zu reflektieren. Videoausschnitte, Grafiken und Definitionen unterstreichen dabei seine Ausführungen. Mit einzelnen Schülern spielt er mögliche Gesprächssituationen kurz durch und bezieht den Saal immer wieder mit ein. Schließlich erklärt Ben Salomon alle Gäste der Veranstaltung zu seinen Freunden im Kampf gegen Antisemitismus und Diskriminierung, dann performte er gar live ein paar Zeilen zum Abschied! Über hundert Gäste nutzen anschließend noch die Chance auf ein Selfie mit dem Rapper.
Die Ausstrahlung des ZDF-Beitrags ist derzeit für den 15. September ab 9:05 Uhr im Format „Volle Kanne – Service täglich“ geplant. Wir bedanken uns bei der Friedrich-Naumann-Stiftung und Ben Salomo für die beeindruckende Veranstaltung!