
Mit Beginn des Schuljahres 2019/20 ist die Stadt-Kooperation der vier gymnasialen Oberstufen des Kopernikus-Gymnasiums, des Gymnasium Dionysianum, des Emsland-Gymnasiums und der Euregio Gesamtschule gestartet. In zunächst einer Leistungskursschiene der Q1 werden stadtweit Kurse an jeweils einer Schule angeboten, die sonst nicht zustande gekommen wären.
Die individuellen Kurswahlen der Schüler*innen der Einführungsphase in allen vier Oberstufen bestimmen dabei, welche Leistungskurse erwünscht sind und welche eingerichtet werden können. Dabei können sich die beteiligten Schulen auf Erfahrungen stützen, die sie in der Vergangenheit bereits durch Zweierkooperationen gesammelt haben.
Für die Stadt-Kooperation ist eine intensive Zusammenarbeit der vier Schulen erforderlich: Stundenpläne und die zahlreichen Termine im Schuljahr wie z.B. Klausur- und Prüfungstermine, Praktika und Studienfahrten müssen vorab abgeglichen und koordiniert werden.
Die Stadt Rheine als Schulträger hat die Stadt-Kooperation von Anfang an stark unterstützt, da dies die Attraktivität des Schulstandortes erhöht. Der Schulträger finanziert den Transport der Schülerinnen und Schüler zwischen den Oberstufen durch Busse. Darüber hinaus werden den Schüler*innen auf Wunsch Leihfahrräder zur Verfügung gestellt. Kurze Distanzen wie z.B. zwischen Kopernikus und Euregio können auch zu Fuß zurückgelegt werden.
Im ersten Jahr waren insgesamt 145 Schülerinnen und Schüler in stadtweiten Leistungskursen, davon pendelten 75 zwischen den Oberstufen. Stadtweite Leistungskurse in Französisch, Geschichte, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Biologie, Chemie, Physik, Informatik und Sport weiteten im ersten Jahr der Kooperation das Kursangebot für alle vier Oberstufen erheblich aus.
Nach zwei Durchläufen erfolgt eine Evaluation. Daraus ergeben sich die weiteren Perspektiven der Stadt-Kooperation. Bereits zu Beginn zeichnet sich ab, dass die Ausweitung auf weitere Leistungs- und Grundkursschienen denkbar und wünschenswert ist. Auch der Beginn der Stadt-Kooperation schon in der Einführungsphase ist sinnvoll, da dies aufgrund des Kursfolgeprinzips das Kursangebot zusätzlich ausweitet.
Ein weiterer positiver Effekt der Stadt-Kooperation ist die Annäherung der vier beteiligten Schulen. Die zahlreichen Arbeitstreffen und gemeinsame Lehrerpartys führen zum Abbau eventuell vorhandener Vorbehalte und von Konkurrenzdenken. Sie fördert stattdessen den kollegialen Austausch, das gegenseitige Vertrauen und die stadtweite Zusammenarbeit.