Zeitreise in die dunkle deutsche Vergangenheit – eine Exkursion des LK Geschichte 13 nach Köln

2022-03-31-zeitreise
Mit Reiseleiter vor’m Reisspeicher – der LK Geschichte 13 erforschte auch fremde Kulturen.

Mittwoch, der 23.03.2022, war ein besonderer Tag für den Leistungskurs Geschichte 13. Gemeinsam mit unserem Fachlehrer, Herrn Roling, begaben wir uns auf eine Zeitreise in die dunkle deutsche Vergangenheit.

Das Ziel war Köln. Als erste Station diente das „Denkmal für Deserteure und Opfer der NS-Militärjustiz“, das sich auf dem Appellhofplatz in der Innenstadt befindet. Dort hatten wir die Möglichkeit, der Soldaten zu gedenken, die nicht für das NS-Regime kämpfen wollten; Männer, die noch lange nach Kriegsende in der deutschen Gesellschaft als Verräter galten – juristisch rehabilitiert wurden sie erst in den 2000er Jahren!

In unmittelbarer Nähe der Kölner Doms befindet sich das „EL-DE Haus“, das die zweite Station der Zeitreise darstellen sollte. Die Konfrontation mit dem NS-Terror in dem ehemaligen Gestapo-Hauptquartier war für uns ein einschneidendes Erlebnis. Im Museum hatten wir die Möglichkeit, unsere Kenntnisse zur Ausgrenzung und Verfolgung von Minderheiten durch das NS-Regime zu vertiefen. Zahlreiche neue Aspekte kamen hinzu, z. B. die Schicksale von zwei Kölner Großfamilien, Roma, die schon 1940 in den Osten deportiert und ermordet wurden. Im Keller des Hauses befindet sich die Gedenkstätte. Hier, in den Gefängniszellen, machte sich Stille breit: Man war den Häftlingen, die ihre Botschaften in unterschiedlichen Sprachen in die Wände geritzt hatten, sehr nah. Ihren Abschluss fand die Führung im Innenhof, wo Hunderte den Tod am Galgen fanden. Diese Eindrücke blieben noch vielen den ganzen Tag im Kopf.

Die dritte und letzte Station war das Rautenstrauch-Joest-Museum für Ethnologie, wo wir mehr über die koloniale Vergangenheit erfahren durften. Die souveräne und informationsreiche Führung knüpfte ebenfalls an Unterrichtsergebnisse an und bot uns die Gelegenheit, Fragen zur Restitution, als zur Rückgabe kolonialer Besitztümer, zu stellen. Wir erfuhren, dass das RJM im Besitz der berühmten Benin-Bronzen ist, die, im 19. Jahrhundert von Europäern geraubt, bald in ihr Herkunftsland Nigeria zurückkehren werden.

Die einzelnen Stationen dieser Zeitreise brachten uns nicht nur neue Erkenntnisse für das anstehende Abitur, sondern auch Eindrücke, die uns stets prägen werden. Für die finanzielle Unterstützung bedanken wir uns herzlich beim Förderverein, der die Kosten für die Führungen vor Ort übernommen hat!

Annika Robbe, Jg. 13