Schönstes Wetter war angesagt für die diesjährige Exkursion des 12. Jahrgangs der Euregio Gesamtschule Rheine nach Amsterdam. Alles Übrige hatte der Projektkurs Niederländisch für den Jahrgang organisiert: eine Führung durch das Jüdisch Historische Museum und die Portugiesische Synagoge und einen Rundgang durch das Jüdische Viertel.
Den Rundgang hatten die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses selbst in Kleingruppen entwickelt. Aus niederländischen und deutschen Quellen hatten sie erforscht, wo jüdisches Leben heute noch sichtbar ist und welche Spuren des jüdischen Lebens vor dem 2. Weltkrieg oder während des Krieges noch zu finden sind. Viele Denkmäler, Kunstwerke oder auch Stolpersteine erinnern an wichtige Orte, stattgefundene Ereignisse oder Personen, die dort gelebt haben. Eindrücklich ist z.B. das Mahnmal „Nooit meer Auschwitz“ („Nie wieder Auschwitz“) des niederländischen Schriftstellers und Künstlers Jan Wolkers, bei dem gebrochene Spiegel auf dem Boden den Himmel gebrochen widerspiegeln. In kleinen Gruppen wurden diese Orte besucht und den übrigen Mitschülerinnen und Mitschülern alles ausführlich erklärt. Den größten Eindruck machte dabei das Nationaal Holocaust Namenmonument des Architekten Daniel Libeskind, das mit großen Spiegeln und 102.000 mit Namen versehenen Backsteinen der 102.000 im 2. Weltkrieg ermordeten niederländischen Juden, Roma und Sinti gedenkt. Erschreckt hat viele, dass auf den Steinen zu sehen war, wie alt die Opfer geworden sind, sodass sie sich realisierten, dass viele Kinder und Babys darunter waren. Mit ein bisschen Suchen war auch der Stein von Anne Frank zu finden, die das berühmte Tagebuch über ihre Zeit im Versteck geschrieben hat.
Anschließend ging es in das Museum und die Synagoge. Für viele war es der erste Besuch einer Synagoge und die Museumsführerinnen zeigten und erklärten viel, kamen aber auch intensiv mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch, sodass diese eine gute Gelegenheit hatten, ihr Niederländisch zu erproben.
Eine kleine Shoppingtour rundete den Besuch ab und die Schülerinnen und Schüler sowie die begleitenden Lehrerinnen Dorothee Frenking und Marion Zumsande konnten zufrieden über den interessanten und spannenden Tag die Rückfahrt antreten.