Dass das Hope Theatre aus der kenianischen Hauptstadt Nairobi weiß, wo Rheine liegt und gerne zu Besuch kommt, ist eigentlich keine Neuigkeit mehr. Seit 2013 ist es jedes Jahr im Rahmen der Fairtrade Aktivitäten an der Euregio Gesamtschule Rheine zu Gast. Dieses Jahr allerdings ist besonders, denn es trat an allen drei Fairtrade-Schulen der Stadt auf: der Alexander von Humboldt Schule, dem Emsland-Gymnasium und natürlich der Euregio Gesamtschule. Möglich machte das eine Kooperation der Fair Trade Steuerungsgruppe der Stadt und der Aktion Humane Welt (AHW) mit den drei Schulen und mit den Sponsoren (Stadt Rheine und Engagement Global). Eine zweite Vorstellung an der Euregio Gesamtschule (für den Jahrgang 9) wurde vom Förderverein und dem Mensaverein der Schule unterstützt.
Den Vorstellungsreigen eröffnete das Hope Theatre an der Alexander von Humboldt Schule, bevor es in den folgenden Tagen zur Gesamtschule und dem Emsland-Gymnasium ging. Die Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs der Gesamtschule wussten den Besuch sehr zu schätzen. Schon dass die Schauspielerinnen und Schauspieler zu Beginn der Vorstellung ins Publikum ausschwärmten und sich mit den Schülerinnen und Schülern abklatschten, weckte die Aufmerksamkeit und machte neugierig auf das, was noch kommen würde. Dann wechselten sich nachdenklich machende Spielszenen und mitreißende Tanzeinlagen mit Passagen ab, in denen die Schülerinnen und Schüler mitspielen mussten, etwa wenn eine Schülerin und ein Schüler verhandelten, ob sie sich eine Schokolade teilen, oder wenn mithilfe eines Pakets Kaffee sichtbar gemacht wurde, wie der Gewinn zwischen Afrika (zwei Schülerinnen) und Europa (zwei Schüler) verteilt wird und die zwei Schülerinnen nur jeweils einen Teelöffel davon abbekamen. Ein Höhepunkt war sicherlich die Tanzszene, in der die Schülerinnen und Schüler, die sich trauten, auf der Bühne ein paar Tanzschritten lernen konnten. Der Jahrgang zeigte sich ungewöhnlich mutig und die Bühne war in kürzester Zeit voll. Am Ende gab es einen kräftigen Applaus für das Ensemble.
Damit war aber noch nicht Schluss. Die Schauspielerinnen und Schauspieler gingen noch in die Klassen, um sich mit ihnen über Fairtrade, Kenia, fairen Umgang miteinander und vieles mehr zu unterhalten. Carlos, einer der Schauspieler, tauchte danach erst einmal nicht mehr auf. Er war mit Schülern noch auf den Bolzplatz gegangen um eine Runde Basketball zu spielen. Das nutzten einige andere der 10er-Schüler, um sich von den Schauspielerinnen noch ein paar weitere Tanzschritte beibringen zu lassen.
Beim abschließenden Mittagessen in der Mensa bekam das Ensemble noch einmal ein dickes Lob von ein paar Schülerinnen: „That was really great. Thank you!“
Auch der Jahrgang 9 ließ sich mitreißen und applaudierte begeistert. „Das ist das beste Theaterstück, das ich je gesehen habe!“, kommentierte eine Schülerin begeistert. Auf die hoffnungsvolle Frage einer anderen Schülerin, ob das Hope Theatre im nächsten Jahr wiederkommt, gibt es zwei Antworten: „Ja, natürlich!“, „Aber dann für den nächsten Jahrgang 9!“. „Kwa heri“ („Auf Wiedersehen“), Hope Theatre!